Aufgabe war es, einen frei wählbaren Text als experimentelles Buch neu zu gestalten.
Oscar Wildes Roman „The Picture of Dorian Gray“ von 1891 beschreibt den moralischen Niedergang des Protagonisten, dessen Portrait an seiner statt altert. Die Idee meiner Neuinterpretation ist es, Grays Metamorphose typografisch erlebbar zu machen.
Mit fortschreitender Handlung „verfällt“ die Schrift und löst sich nach und nach auf. Am Buchende verbleibt nur ein beinahe illustratives Muster aus Typofragmenten. Aussagen anderer Romanfiguren an den Kapitelanfängen unterstreichen den Verfall des Protagonisten. Das Wilde-Zitat auf dem Buchcover illustriert Grays zerrissene Persönlichkeit: So, wie sein Inneres und Äußeres eine Trennung erfahren – und nur zusammen das „ganze Bild“ ergeben –, ist auch die Schrift nur lesbar, wenn der bedruckte transparente Umschlag exakt aufliegt.